An eine richtige Pause kann Ute Schuchardt sich an ihrem ersten Tag als Marathon-Helferin nicht erinnern. „Wir standen von 9 bis 19 Uhr eigentlich nonstop am Info-Counter in der Halle 1.2. Das war ganz schön anstrengend“, berichtet sie über ihren ersten Einsatz am Samstag. Zusammen mit ihrer ehemaligen Kollegin Sonja Höferlin hatte sie sich im Mai dieses Jahres über die Marathon-Homepage für ihr Volunteering angemeldet. Zuschauer*innen und Teilnehmenden am Info-Counter eine schnelle Antwort auf Fragen rund um das Event zu geben, war ihr Favorit.
Insgesamt 15 Einsatzbereiche gibt es für die Freiwilligen des Marathons. Genauso unterschiedlich wie die Helferjobs rund um die Veranstaltung sind, sind auch die Einsatzzeiten der Volunteers: Während die Helfenden bei der Starterbeutelausgabe an allen drei Tagen gefragt sind, wird ihre Hilfe bspw. bei der Nudel-Party nur am Vortag des Rennens benötigt oder beim Streckenaufbau am Veranstaltungstag selbst. Über 2.000 Volunteers unterstützten beim diesjährigen Rennwochenende.
Am zweiten Einsatztag am Sonntagmorgen geht es deutlich ruhiger zu für Höferlin und Schuchardt. Nur Vereinzelt bittet jemand die beiden um Auskunft, als sie nun am Info-Counter im Festhallen-Eingangsbereich City hinter dem Tresen stehen. Beide sind als Helfende sofort erkennbar mit ihren tarngrünen Helfer-Shirts und Höferlin zusätzlich mit der passenden Basecap. Die meisten Teilnehmenden seien schon am Tag vor dem Marathonstart auf dem Messegelände, um ihre Startunterlagen abzuholen und bei der Nudel-Party mitzumachen, erklärt sie den ruhigeren Morgen.
„Am Marathon hängt mein Herz“, sagt Schuchardt mit einem Strahlen. Vor 29 Jahren startete sie im Festhallen-Team bei der Messe Frankfurt. Höferlin, mit der sie zuvor gemeinsam in Heilbronn studiert hatte, arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon für unser Unternehmen im Festhallen-Team und überzeugte Schuchardt, ebenfalls bei der Messe Frankfurt einzusteigen. Einige Jahre betreuten die beiden gemeinsam den Marathon. Höferlin war bis zu ihrem Ruhestand im letzten Jahr noch für das Laufevent tätig. Ein eingespieltes Duo sind die beiden auch als Marathon-Helferinnen. Bereits im letzten Jahr hatten sie einen gemeinsamen Einsatz am Info-Counter und viel Spaß dabei. Man sei mittendrin beim Event, auch wenn man selbst nicht mitlaufe, äußert sich Höferlin begeistert.
Wo ist die Startnummernausgabe? ist eine der häufigsten Fragen, die Schuchardt und Höferlin während der zwei Tage zu hören bekommen. Auch auf alle anderen Fragen haben die beiden eine rasche Antwort. Sie kennen die Halle und das Gelände durch ihre jahrelange Arbeit für den Marathon in- und auswendig. Falls ihnen doch mal keine schnelle Lösung einfällt, liegt ein Ordner auf ihrem Tresen, in dem sich alles Wichtige alphabetisch sortiert wiederfindet.
Einige aufregende Momente hat Schuchardt als Volunteer in Erinnerung: Im letzten Jahr habe sie so einer Mutter geholfen, ihr Kind wiederzufinden, eine vollkommen aufgelöste ältere Dame suchte ihren Enkel, der sich bereits in der S-Bahn auf dem Weg nach Hause befand, und dem Mann eines schwedischen Läufer-Ehepaares lieh sie kurzerhand ihr privates Handy, um ihn wieder mit seiner Frau zusammenzubringen.
Am heutigen Sonntag müssen die beiden von 6 bis 17 Uhr durchhalten. Zeitungen und Zeitschriften zum Event liegen dort ordentlich nebeneinander gestapelt griffbereit genauso wie eine Vielzahl an Streckenplänen im Pocket-Format. Am Info-Counter des City-Eingangs sind sie mit drei anderen Volunteers heute sogar zu fünft besetzt und können sich zwischendurch auch mal eine längere Pause gönnen.
Wer Lust bekommen hat, im nächsten Jahr als Volunteer mit dabei zu sein, kann sich hier informieren: www.frankfurt-marathon.com/volunteers