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„Durchhalten, wenn der Mann mit dem Hammer kommt“

24.10.2024

Unser Mitarbeiter Manuel Garcia startet am kommenden Sonntag beim Mainova Frankfurt Marathon für die Messe Frankfurt. In diesem Jahr wird es seine sechste Teilnahme sein. Im Interview gibt er uns einen Einblick, was ihn motiviert, immer wieder mitzumachen und wie er sich optimal vorbereitet.

Manuel Garcia beim diesjährigen Lauf durch das Brandenburger Tor im Rahmen seiner Halbmarathon-Teilnahme in Berlin.
Manuel Garcia beim diesjährigen Lauf durch das Brandenburger Tor im Rahmen seiner Halbmarathon-Teilnahme in Berlin. (© Sportograf.com)

Manuel, wie viele Marathons bist du in deinem Leben bereits gelaufen?

Sechs. Ich bin bisher fünf Mal beim Mainova Frankfurt Marathon gestartet und während der Corona-Zeit wurde mit meiner Laufgruppe ein privater Marathon organisiert. Mein eindrucksvollster Lauf war mein erster Marathon in Frankfurt. Ich kann mich noch genau an den Einlauf in die Festhalle erinnern und an die totale Erleichterung, dass ich es geschafft hatte. Nachdem ich meinen ersten Marathon hinter mir hatte, war ich ganz euphorisch, und wollte auch in Paris und anderswo in Europa starten.

Dazu kam es aber nicht.

Ja, ich hatte danach Probleme mit meiner Bandscheibe, bin den Marathon sogar mit Bandscheibenvorfall gelaufen, was ich so nicht bemerkt hatte. Ein Marathon im Jahr reicht mir. Aus gesundheitlichen Gründen und auch aus zeitlichen. Ein großes Ziel habe ich noch: die Aufnahme in den Marathon Club. Wenn man zehn Mal den Frankfurt Marathon finished, dann bekommt man eine ewige Startnummer und kann dann den elften mit seiner eigenen Nummer laufen.

Strebst du eine bestimmte Zeit an?

Ich bin froh über alles, was bei dreieinhalb Stunden liegt. Meine Trainerin Petra meint, ich sei dieses Jahr so gut in Form, dass ich die 3:15 Stunden anpeilen soll. Das sind 15 Minuten schneller als mein Wohlfühltempo.

Seit wann läufst du Marathons?

Ich bin 2016 durch das Corporate Running-Training der Messe Frankfurt zum Laufen gekommen. Ein Jahr später habe ich beim Marathon-Projekt meiner Trainerin Petra mitgemacht, das im Rahmen des Mainova Frankfurt Marathons angeboten wurde. Das waren sechs intensive Monate mit Trainingsplänen, einer Ernährungsberatung, drei Seminartagen, Laufanalysen und Leistungsdiagnostik. 2017 bin ich dann meinen ersten Marathon und Halbmarathon gelaufen.

Manuel Garcia beim diesjährigen Lauf durch das Brandenburger Tor im Rahmen seiner Halbmarathon-Teilnahme in Berlin. (© Sportograf.com)

Manuel Garcia beim Einlauf in die Frankfurter Festhalle. (© Marathon Photos Live)
Manuel Garcia beim Einlauf in die Frankfurter Festhalle. (© Marathon Photos Live)

Wie viele Kilometer schaffst du pro Woche?

Ich laufe nicht täglich. Es liegen auch mal ein oder zwei Tage Pause dazwischen. In der normalen Trainingszeit sind es zwischen 30 bis 50 Kilometer pro Woche und acht Wochen vor dem Marathon können es auch mal 80 bis 100 Kilometer sein. Vier Wochen vor dem Marathon bin ich in einer Phase, da laufe ich viele, 30, 32 und 35 Kilometer-Läufe. Die vielen langen Strecken sind wichtig, damit der Körper der Belastung beim Marathon standhält.

Stichwort Kindheit und Jugend: Bist du früher auch schon gelaufen?

Als Jugendlicher habe ich Fußball gespielt; da läuft man natürlich auch viel und macht Ausdauertraining. Und in Eigenregie bin ich damals schon joggen gegangen.

Hast du auch mal keine Lust zum Laufen?

Ich bin jetzt seit sechs, sieben Monaten am Trainieren. Jetzt wo es sehr intensiv wird, ruft der Körper irgendwann nach Pause. Da hat man Lust, einfach mal weniger zu trainieren, gerade wenn das Wetter nicht mitspielt. Um auf mein Laufband zu Hause zu gehen, muss es draußen aber schon extrem regnen. Ein bisschen Regen, Kälte oder Schnee sind kein Problem für mich.

Wie fühlst du dich nach einem Marathon im Ziel?

Man sollte nicht vor Schmerzen gekrümmt die Ziellinie erreichen, sondern im Wohlfühltempo laufen. Das bedeutet, dass man natürlich alles gibt und im Ziel erschöpft ist, aber man kann noch stehen und gehen und man kann lachen und sich freuen, dass man es geschafft hat. All das wird durch gutes Training aufgebaut. Marathon ist eine Höchstleistung für den Körper. Ich gönne mir mindestens zehn Tage oder zwei Wochen Pause, damit mein Körper sich richtig regenerieren kann.

Überschreitet man bei über 42 Kilometern seine persönlichen Grenzen?
Ja und beim Marathon ist es am Ende ganz viel Kopfsache. Nach 30, 35 Kilometern kommt dann meistens der Mann mit dem Hammer, so wird der bei uns Läufern genannt. Die Beine werden schwer, die ersten Krämpfe kommen. Dann muss man einfach mental stark sein und darf nicht einknicken.

Manuel, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für kommenden Sonntag!

Manuel Garcia beim Einlauf in die Frankfurter Festhalle. (© Marathon Photos Live)

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