In den vergangenen 14 Monaten, seitdem sich die Messe Frankfurt aus eigenem Antrieb heraus für die Einführung des EMAS-Umweltmanagements entschieden hat, wurden in unserem Unternehmen rund 100 Workshops und Abstimmungstermine mit Teams aus diversen Konzernbereichen durchgeführt. Dabei ging es vor allem darum, die Umweltauswirkungen unseres Geschäfts zu ermitteln und im nächsten Schritt Ziele zur Verbesserung der Umweltbilanz zu definieren.
Diese Umweltziele (siehe unten) wurden für den Heimatstandort gesetzt und umfassen die Messe Frankfurt GmbH, die Exhibition und Venue sowie die Messe Frankfurt Medien und Service GmbH und die Accente Gastronomie Service GmbH. Unser Unternehmen hat die Ziele in einem Dokument festgehalten, um sie dem Auditor vorzulegen. Daneben konnten gemeinsam mit dem Dienstleister Econius, der uns bei EMAS zur Seite steht, weitere erforderliche Dokumente erstellt werden: ein Handbuch, einen Umweltstatusbericht, ein Umweltprogramm und eine Umwelterklärung. Letztere werden wir im Anschluss an die erfolgreiche Zertifizierung auf unserer Webseite als Beleg für unsere Arbeit veröffentlichen.
Nachdem die Messe Frankfurt bereits ein internes Audit – als Test für das eigentliche Audit – durchgeführt hat, haben wir beim externen Vor-Audit vor wenigen Wochen unseren Auditor Lennart Schleicher kennengelernt. Jetzt, während des Haupt-Audits in den kommenden vier Tagen, wird er sich in zahlreichen Gesprächen mit dem Management und den EMAS-Beauftragten einen tieferen Einblick in unser Unternehmen verschaffen. Er wird prüfen, inwieweit die Umweltvorschriften eingehalten werden, er wird die Umweltauswirkungen unseres Geschäfts bewerten und die Datenlage des Umweltmanagementsystem in Augenschein nehmen. Schließlich wird er das Verbesserungspotenzial identifizieren und die Validierung vornehmen. Am letzten Tag, wenn nichts dazwischenkommt, endet das Haupt-Audit mit der Überreichung des Zertifikats durch den IHK-Präsidenten Ulrich Caspar an unsere Geschäftsführung.
Für unseren Vorsitzenden der Geschäftsführung, Wolfgang Marzin, ist das Ziel der EMAS-Zertifizierung klar: „Aus eigenem Antrieb haben wir uns dazu entschieden, das EMAS-Umweltmanagement einzuführen. Dank EMAS gewinnen wir eine wertvolle Datenbasis für unsere vielfachen Nachhaltigkeitsaktivitäten und schärfen zugleich unsere Zielarchitektur. Mit der klaren Mission: Wir nähern uns kontinuierlich unseren Umweltzielen an und leiten die Transformation zu einer nachhaltigen Messewirtschaft ein.“
Unsere EMAS-Umweltziele
Als oberstes Ziel verfolgt unser Unternehmen die Vorgabe, am Heimatstandort bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Darunter verstehen wir Treibhausgasneutralität und die Etablierung eines nachhaltigen Wassermanagements. Und jetzt – im Zuge von EMAS – werden wir konkreter: Mit der Formulierung der Umweltziele für das EMAS-Audit zeigen die Fachabteilungen auf, in welche Richtungen die Messe Frankfurt gehen muss, um ihre Vorgaben zu erreichen. Folgende Ziele wurden fixiert:
Qualitative Ziele der Fachabteilungen
Ende 2024
Aktualisierung und Digitalisierung unseres Grünflächen-Katasters. |
Prüfung der Einsatzmöglichkeit klimaneutraler Treibstoffe für die Bus-Shuttles |
Ende 2026
Bewertung der Dienstleistenden anhand von Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien. |
Ausbau der Datenbasis im Standbau und Abbildung von Materialflüssen. |
Entwicklung eines Konzepts zur Reduktion bzw. Nutzung des Wasserverbrauchs durch Hygienespülungen |
Quantitative Ziele der Fachabteilungen
Ende 2024
Umstellung von 60% des Indoor-Bannermaterials der Firma Edel auf „nachhaltig“. |
Ende 2025
10 % weniger Stromgrundverbrauch gegenüber 2019 |
20 % weniger Dampfverbrauch gegenüber 2019 |
Ende 2026
Reduktion der energiebedingten Treibhausgasemissionen durch Bezug von grünem Dampf und Gas |
10 % weniger Treibhausgasemissionen des Accente-Fuhrparks gegenüber 2022 |
10 % weniger Wasserverbrauch im Torhaus gegenüber 2019 |
Wie geht es weiter?
In Zukunft unterliegt unser Unternehmen einer jährlichen internen und externen Umweltbetriebsprüfung, bei der die Einhaltung der Ziele gecheckt werden. Und mehr noch: es gilt, die Zielformulierungen zu verschärfen und die Umweltbilanz sukzessive zu verbessern. Im gleichen Zug werden wir unsere Umwelterklärung entsprechend aktualisieren und validieren. Nach drei Jahren steht dann eine Revalidierung an, wobei alle relevanten Unternehmensbereiche erneut intern und extern geprüft werden.